Das Lerncamp 2025

Dieser Bericht wurde verfasst von Emily Kleider und Luise Rieger (6a), Dario Wichlacz und Lilly Gruschwitz (6b), Klara Zuber (9b), Hannah Vogl (11) und Jette Jäckel (11). Die Fotos wurden von Louis König (8b) und Toni Mildner (9a) aus der Foto-AG bereitgestellt.

Das Lerncamp ist eine Zusammenarbeit mit dem Gymnasium Rodewisch, die jedes Jahr einmal stattfindet. Es ist in drei Angebote unterteilt (Angebot 1 für die 5. und 6. Klasse, Angebot 2 für die 7., 8. und 9. Klasse und Angebot 3 für die 10. und 11. Klasse). An beiden Tagen gibt es für jede Klasse damit drei Angebote. In diesem Jahr fand das Lerncamp am 16.04. in Markneukirchen und am 17.04. in Rodewisch statt.

Nach Ankunft der Schülerinnen und Schüler aus Rodewisch gab es eine kleine organisatorische Einführung für alle Beteiligten im Hörsaal unserer Schule. Frau Schmidt, Verantwortliche des Lerncamps, stellte kurz die einzelnen Schwerpunkte und damit den Ablauf des Tages vor. Anschließend starteten die Teilnehmer in die einzelnen Workshops.

Beim ersten Angebot haben die Schülerinnen und Schüler der 5. und 6. Klasse damit begonnen, ein Theaterstück in der Aula einzustudieren. Zu Beginn wurden ein paar Aufwärmübungen und Vertrauensaufgaben durchgeführt. Dann wurden die Rollen für das Theaterstück ,,Mut tut gut“ vergeben. In dem Stück ging es um Emotionen, wie Wut, Angst, Mut, etc., die gemeinsam Herausforderungen meistern.

Anschließend wurden die Schüler der fünften und sechsten Klassen zu einem Schokoladenexperiment eingeladen. Dieses Projekt wurde von Kevin Körner und Felix Schreiner geleitet. Zum Anfang durften alle verschiedene Schokoladensorten verkosten, dabei sollten alle Sinne genutzt werden. Im Anschluss bildeten die Schüler kleine Gruppen, es gab verschiedene Stationen. Bei der ersten Station ging es um die Schmelztemperatur, dafür haben die Schüler über dem kochendem Wasser verschiedene Sorten und Mengen von Schokolade zum Schmelzen gebracht. Diese Station war sehr interessant, da es für die Schokoladensorten oft unterschiedlich lang gedauert hat, bis diese geschmolzen waren und der Prozess dabei oft schneller als gedacht ging. Bei zwei weiteren Stationen ging es hauptsächlich um die Herstellung. Bei einer der beiden Stationen konnte man auch mit verschiedenen Zutaten, wie z.B. Zucker oder Butter versuchen, den Geschmack der Schokolade zu verändern. Besonders interessant war die Station über den Fettgehalt der verschiedenen Schokoladen. Am Ende gab es noch eine kleine Verkostung.

Nach einer großen Pause, in der die Teilnehmer genüsslich warme Mittagsmahlzeiten essen und sich auch miteinander unterhalten und die Zeit vertreiben konnten, wurden auch einige Freundschaften geschlossen.

Nun durften wir die 5. und 6. Klassen weiterhin begleiten. Im nächsten Kurs bei Anna Nauruschat von der Universität Freiberg ging es um verschiedene chemischen Reaktionen, hier haben die Teilnehmer viel über die Forschung erfahren. Sie durften sogenannte Agar-Agar-Algen selbst herstellen und diese dann auch essen, da es keine gefährlichen Zutaten waren.

Am Nachmittag ging es im dritten Angebot der 10. und 11. Klassen bei Professor Wünschiers in einem Vortrag um Gentechnik und DNA. Er erklärte diese komplexen Zusammenhänge an Bienen.

Am Donnerstag, den 17. April, wurden die Workshops am Johann Heinrich Pestalozzi Gymnasium in Rodewisch abgehalten. Wieder wurden die Teilnehmer in drei Gruppen aufgeteilt und nahmen so an drei verschiedenen Blöcken teil. Für die 5. und 6. Klassen startete der Tag mit dem am Vortag begonnenen Theaterprojekt „Mut tut gut“. Anke Müller vom Gymnasium Rodewisch unterstützte Steffi Liedtke vom Theater Plauen/ Zwickau bei der Leitung des Projekts. Das Stück wurde noch am selben Abend den Eltern der Teilnehmer vorgespielt.

Währenddessen nahmen die 7., 8. und 9. Klassen am Kurs „Süße Zukunft? – Entdecke die Welt der Zuckerreduktion und alternativen Süßungsmittel“ teil. Die Leiterin der Dualen Hochschule Plauen, Professor Born, erläuterte wichtige Fakten über den Zuckeranteil in alltäglichen Lebensmitteln. Anschließend wurde ein praktischer Versuch in Form eines Müsliexperiments durchgeführt. Die Schüler wurden hierzu aufgefordert, vier verschiedene Müslisorten zu verkosten und sie nach ihrem Zuckergehalt zu ordnen. Die Ergebnisse fielen für einige sehr überraschend aus, da das am süßesten schmeckende Müsli den geringsten Zuckergehalt beinhaltete.

Klasse 10 und 11 arbeiteten zeitgleich an der Fortsetzung ihres Kunstprojekts „Sprache, Schrift und Klang – Vom Wort zum Werk“ unter der Leitung von Michaela Popp. Auf Grundlage der Schriftblätter vom Vortag wurden Text und Bilder durch Sprache gestaltet. Die Art und Weise des Sprechens diente hier als Gestaltungsmittel. Daraus entstand schließlich eine Klangcollage, welche bei der Abschlussvorstellung des Abends präsentiert wurde.

Nach der Frühstückspause fand Block zwei statt. Die kleinen Klassen führten mit Kerstin Senneke des Gymnasiums Rodewisch einen Workshop zum Thema Brausepulver durch. Mithilfe von Lupe, Zahnstocher und einem Versuchsprotokoll analysierten die Schüler in einem ersten Versuch verschiedene Zutaten. Am Ende stellten sie fest, dass Brausepulver unter anderem aus Natron, Weinsäure, Zucker, Aromen und Farbstoffen besteht. Im zweiten Versuch testeten die Teilnehmer, welche Stoffkombination das Prickeln der Brause verursacht. Sie fanden heraus, dass Natron dafür verantwortlich ist. Anschließend stellten sie eigene Brause her, wobei sie verschiedene Rezepte ausprobierten.

Klasse 7 bis 9 beschäftigten sich – unter Anleitung von Professor Sven Rill der Hochschule Hof – mit dem Thema Chatbots. Der Hauptbestandteil umfasste die Frage: Was ist, kann und weiß Künstliche Intelligenz? Dazu wurde die eigene KI der Hochschule namens Lisa vorgestellt. Zudem erklärte der Professor, wie sie am besten funktioniert. Die Schüler probierten sich anschließend selbst an der Intelligenz aus, indem sie eigene Lieder, Töne, Bilder und Aufgaben erstellten.

Ein ähnliches Thema beinhaltete der Workshop von Klasse 10 und 11. Professor Dirk Reinel, welcher ebenfalls an der Hochschule Hof unterrichtet, informierte über Datenanalyse im Zusammenhang mit Künstlicher Intelligenz. Zunächst ging es darum, was KI ist und wie sie funktioniert. Anschließend zeigte Dirk Reinel mögliche Probleme und verschaffte den Schülern einen Überblick zu Datenanalyse, Prozessmodellen und der Pipeline. Die Analyse folgte dem KDD-Prozessmodell und umfasste Fragestellung, Methodenauswahl sowie Erkenntnisgewinn. Sie gliederte sich in deskriptive, explorative, inferentielle und prädiktive Ansätze.

Nach dem Mittagessen begann der dritte und letzte Block. Klasse 5 und 6 erhielten einen Workshop zum Thema Astronomie, geleitet von Olaf Graf. Es ging darum, dass Licht mehr ist, als es zu sein scheint.
Es gilt als eine Art elektromagnetische Strahlung und besitzt große Bedeutung für die Erforschung des Kosmos.

Gleichzeitig nahmen die Klassen 8, 9 und 10 am Kurs „Faszination Materialwissenschaft“ teil. Doktor der Ingenieurwissenschaften Gunter Hagen der Universität Bayreuth leitete den Workshop. Den Teilnehmern wurde das große Fachgebiet „Funktionsmaterialien“ als bedeutend in der Physik erklärt. Anschließend folgte ein Experiment zum Zeichnen von Sensoren. Materialien gelten als effizienter, nachhaltiger und besitzen eine besondere Funktion: Sie sind der Schlüssel für eine bessere Zukunft.

Dr. Björn John der TU Chemnitz leitete zeitgleich den Workshop der 10. und 11. Klasse. „Bildung für nachhaltige Entwicklung im Maschinenbau“ war hier das zentrale Thema. An der TU Chemnitz ist Maschinenbau ein wichtiger Themenbereich, bei dem es vor allem darum geht, was es ist und was es ausmacht. Im Workshop wurde zunächst geklärt, ob man Kunststoff recyceln kann. Danach erarbeiteten die Schüler die Entstehung von Kunststoffen in einem praktischen Teil. Das sogenannte Kreiselverfahren zeigte die Entstehung durch Schreddern, Aufladen und Pressen von Plastik, denn Kunststoffe entstehen in mehreren Schritten aus Erdöl und werden als Thermoplaste, Duroplaste oder Elastomere weiterverarbeitet.

Auch in diesem Jahr war das Lerncamp eine spannende und ereignisreiche Zeit für alle Teilnehmenden, in der viele neue Erkenntnisse und ein Blick über den Tellerrand möglich waren.