Der aktuelle Bundeskanzler wurde am 14. Juni 1958 in Osnabrück geboren. Er studierte Rechtswissenschaften und arbeitete zunächst als Rechtsanwalt. Von 2018 bis 2021 war er bereits Bundesminister der Finanzen, 2021 schaffte er es dann selbst zu Bundeskanzler.
Wie auch die anderen Kanzlerkandidaten legt Scholz einen großen Schwerpunkt auf die Wirtschaft, denn gerade für diese bekam er während seiner Konjunkturperiode sehr viel Kritik. Dies ist teilweise auf eine schlechte Wirtschaftspolitik, aber auch zum Großteil auf die Coronapandemie und die schlechte Erholung davon zurückzuführen. Im November 2024 meinte er, es brauche jetzt kurzfristige Impulse, um die deutsche Wirtschaft wieder zu stärken. Außerdem müssten die Netzentgelte stabilisiert und entlastet werden. Noch dazu setzt er sich für einen Bürokratieabbau und den Fortschritt in der Digitalisierung ein. Die größte Veränderung möchte er in der Elektromobilität bewirken. In einem Facebook-Post meint er dazu: „Deutschland ist ein Auto-Land. Und ich bin mir sicher: Die Zukunft der Autos liegt in der Elektromobilität.” Er ist sich bewusst, dass es stärkere Kaufimpulse braucht, um einen Aufschwung in der Branche zu erleben. Um diese zu schaffen, fordert er einheitliche europäische Verkaufsförderungsregeln, welche den Kauf deutscher E-Autos attraktiver machen. Scholz verweist bei seinem Vorhaben auch auf die Arbeitsplätze, die dabei neu entstehen würden. Insgesamt möchte er bis 2030 endlich den Durchbruch mit E-Mobilität erlangen.
Auch der sogenannte Made-in-Germany-Bonus soll dazu beitragen. Dieser Bonus soll die Produktion in Deutschland wieder attraktiver machen. Unternehmen würden dahingehend 10% Steuerprämien für ihre Anschaffungskosten erhalten. Trotz dem eigentlich guten Grundgedanken, bringt auch diese Idee viel Kritik mit sich. Diese bezieht sich vor allem darauf, dass die 10% Deutschland als Produktionsstandort nicht unbedingt attraktiver machen. Dies liegt zum einen daran, dass beispielsweise Energiekosten vergleichsweise hoch und Arbeitskräfte vergleichsweise gering und teuer sind.
Doch nicht nur diese Maßnahmen sind laut Scholz wichtig für die Wirtschaft, es braucht auch endlich eine stärkere Besteuerung der obersten 1% der Topverdiener. „Wir wollen, dass 95 % der Steuerzahlenden mehr Netto vom Brutto haben”. Neben der normalen Besteuerung sollen auch große Erbschaften stärker besteuert werden. Außerdem soll „das Leben wieder bezahlbar werden”, indem vor allem die Mehrwertsteuer auf Lebensmittel von 7% auf 5% gesenkt wird. Auch alleinerziehende Eltern und Familien allgemein sollen eine steuerliche Entlastung erfahren.
Scholz möchte jedoch nicht nur die Familien entlasten, sondern auch die Renten sichern. Seiner Meinung nach sollen Menschen, welche ihr Leben lang hart gearbeitet haben, eine gerechte Rente bekommen. Dieses Vorhaben hat er bereits in einer Art 3-Punkte-Plan festgelegt. Erstens soll das Rentenalter keinesfalls erhöht werden. Außerdem braucht es eine Garantie des Rentenniveaus, was bedeutet, die Renten müssen im gleichen Verhältnis wie die Löhne sein. Zum dritten sollte die Möglichkeit erhalten bleiben, nach 45 Beitragsjahren ohne Abschläge in Rente zu gehen.
Ein weiteres Thema, welches Scholz sehr beschäftigt, ist Migration. Für ihn steht dabei fest, diese bräuchte eine bessere Steuerung. Dazu gehören zum einen ein schärferes Asylrecht und zum anderen mehr Abschiebung von Straftätern. Laut eigener Aussagen hätte er dieses Ziel während seiner Legislaturperiode bereits teilweise durchgesetzt. Dahingehend verweist er beispielsweise auf die Grenzkontrollen an den Binnengrenzen, welche er durchgesetzt habe. Zukünftig bräuchte es laut ihm mehr Abschiebehaftplätze und eine effektivere Durchsetzung der Abschiebung von Straftätern. Nur wenn diese Ziele erfüllt wären, würde mehr Akzeptanz für legale Zuwanderung entstehen. Für die Vorfälle in Mannheim oder Solingen gibt er nicht vordergründig Migranten die Schuld, wie beispielsweise Alice Weidel, sondern legt einen Fokus auf die Gefahren, welche durch psychisch kranke Menschen entstehen können. So kommt er zu dem Schluss, dass psychische Krankheiten jeglicher Art früher erkannt, besser überwacht und verhindert werden müssen. Deshalb möchte er zukünftig einen besseren Informations- und intensiveren Datenaustausch zwischen Behörden fördern. Außerdem verweist Scholz darauf, wie wichtig Migranten als Arbeitskräfte für die deutsche Wirtschaft wären. Zukünftig möchte er trotzdem Flüchtlinge besser auf ganz Europa verteilen und fordert deshalb ein einheitliches Asylsystem. Den Umgang mit Migranten und Migrantinnen von Seiten der AfD und CDU verurteil er zutiefst.
Außenpolitisch legt Scholz einen großen Fokus auf den Ukraine-Krieg. Seiner Meinung nach sollte dabei der Konflikt jedoch nicht ausschließlich auf den Schultern der Deutschen lasten, wie in Form von Steuerabgaben oder Rentenkürzungen. Außerdem hält er die Debatte bei einem kurzfristigen Paris-Gipfel über deutsche Friedenstruppen als zu früh und unangemessen. Dahingehend teilte er außerdem mit, es würde keine deutschen Friedenstruppen ohne amerikanische Friedenstruppen geben. Außerdem nahm an diesem fast schon privaten Gipfeltreffen die Ukraine nicht teil. Auch dies kritisiert Scholz stark, denn aus seiner Sicht sollten keine Entscheidungen ohne das betroffene Land getroffen werden. Trotzdem möchte Scholz die Ukraine natürlich weiterhin unterstützen und in diesem Punkt auch die Schuldenbremse lockern. Denn würde dies umgesetzt werden, wäre es Deutschland möglich, mehr als 2% der Wirtschaftsleistung ins Militär zu investieren.
Das Scholz ein weiteres Mal Kanzler wird, ist unwahrscheinlich, vor allem aufgrund der verlorenen Vertrauensfrage. Trotzdem geht der aktuelle Kanzler positiv in den Wahlkampf und gibt sich nicht geschlagen.