Robert Habeck studierte Germanistik, Philosophie, Human- und Literaturwissenschaften. Nachdem er seine ausführlichen Studien beendete, arbeitete er zunächst als freier Schriftsteller. Bereits 2002 trat er der Partei Die Grünen/ Bündnis 90 bei und befindet sich seit dem 8. Dezember 2021 in der Position des Bundesministers für Wirtschaft und Klimaschutz.
Seine Partei steht unter dem aktuellen Motto: „Ein Mensch ein Wort”, welches Zuhören und Vertrauen suggerieren soll. In diesem Zusammenhang verweisen er und seine Partei vordergründig auf ihre Küchentischgespräche. Für diese hatten sie in der vergangenen Zeit immer wieder in den sozialen Medien aufgerufen und darum gebeten, an die Küchentische der Menschen eingeladen zu werden. Dies solle zu direkten Gesprächen mit verscheiden Bevölkerungsteilen über deren Wünsche und Sorgen führen. Der Gedanke dahinter ist es, die Menschen zu erreichen und getreu ihrem Motto Nähe und Interesse zu zeigen. Die Themen sind dabei breit gefächert: ob Gesundheitssystem, die aktuelle Wirtschaft oder die Energiekrise. Eben das, was die Menschen aktuell so umtreibt.
Gerade in Hinblick auf das Thema Wirtschaft hat Habeck besonders große Ziele im Falle einer Kanzlerschaft. Für ihn steht laut einem seiner Instagram-Posts fest: „Deutschland muss ein Industrieland bleiben.“ Eine Zukunft sieht er dahingehend besonders in grünem Stahl. Für ihn gibt es also noch Hoffnung in er Stahlindustrie, welche er nutzen möchte, um die zukünftige Wirtschaft anzukurbeln. Parallel dazu fordert er außerdem: „Das Leben bezahlbar machen”. Um dies umzusetzen, fordert er eine stärkere Besteuerung der Milliardäre in Deutschland, um das Geld umzuverteilen und die Menschen mit geringerem Einkommen steuerlich zu entlasten. In der Caren-Miosga-Sendung wurde er von einer Wirtschaftsexpertin dahingehend kritisiert, dass dieses Belohnungssystem sich auf längerer Sicht nicht positiv auswirke, da es zu viele Defizite gäbe. Zudem kritisierte sie, dass Habeck kaum über die allgemeine wirtschaftliche Leistung in diesem Zusammenhang spreche, denn Leistung bedeute nicht Umverteilung. Trotz dieser Vorwürfe empfindet Habeck sein steuerliches Vorhaben richtig, merkt jedoch an, dass dieses ausschließlich für die Bevölkerungsanteile sei, welche wiederum in Deutschland investieren. Zudem erkennt er an: „Deutschland ist nicht innovativ genug.” Dazu sagt er, dass bereits gemeinsam mit der Ampelkoalition versucht wurde, dieses Problem zu lösen, diese Vorhaben jedoch aufgrund fehlender Innovation scheiterten. Er merkt dazu außerdem an, dass Deutschland trotz Veränderungen weiterhin auch die klassische Wirtschaftspolitik benötige, um Investitionen anzureizen.
Genauere wirtschaftliche Ziele wurden bereits in Habecks 7-Punkte-Plan festgelegt. Darin sieht er im Falle einer Kanzlerschaft vor, einen Deutschlandfond zu errichten. Dieser soll Milliardeninvestitionen für Klimaschutz, die Infrastruktur und eine Erneuerung der Wirtschaft ermöglichen. Ein weiterer Vorteil daraus wäre die bereits erwähnte steuerliche Entlastung, welche von einem Großteil der Bevölkerung gefordert wird. Diese Zukunftsagenda mit dem Titel „Aufbruch statt Rückschritt” soll außerdem sozial gestaffelte Förderprogramme für Sanierungen von Häusern und Wohnungen ermöglichen, E-Mobilität vorantreiben und Netzentgelte finanzieren. Dies würde zu einer Senkung der Stromsteuer auf europäisches Minimum führen, wodurch erneuerbarer Strom noch günstiger werden würde. Ein weiterer Punkt behandelt die Wiedereinführung des 49€-Tickets inklusive der kostenlosen Mitnahme von unter 16-jährigen für Familien. Außerdem sollen 2026 jährlich 100 Milliarden Euro in die Sanierung der Schulen investiert werden.
Dies beinhaltet eine Verbesserung der Schulausstattung sowie Investitionen in Personal, um Bildung besser zu unterstützen. Er kritisiert dabei besonders, wie Bildungseinrichtungen im Gegensatz zu anderen staatlichen Einrichtungen vernachlässigt werden. In einem Interview mit der Bild sagte er dazu: „Wenn unsere Schulen so aussehen würden wie unsere Sparkassen, man bliebe freiwillig länger”. Auch für die Mobilität auf dem Land hat Habeck besondere Pläne. Zum einen möchte er einen Zuschuss des Staats zum Führerschein ermöglichen, um diese Möglichkeit für mehr junge Leute zu bieten. Trotzdem möchte er erreichen, dass ab 2035 keine weiteren Fahrzeuge mit Verbrennermotor mehr zugelassen werden, was jedoch nicht bedeutet, dass sie dann auch allgemein nicht mehr genutzt werden dürften. Zum anderen zieht er zukünftig autonom fahrende Busse in Betracht, welche den ÖPNV ausweiten würden. Trotz des enormen Fokus‘ bezüglich E-Mobilität, könnte er sich zukünftig auch beispielsweise mehr wasserstoffbetriebene Fahrzeuge vorstellen.
Natürlich sind seine Ziele immer stark auf das Eindämmen der globalen Erderwärmung ausgerichtet, denn er hält weiter an der Klimawende 2030 fest, obwohl diese bereits von Klimaexperten ausgeschlossen wurde. Seine Ziele beziehen sich dabei nicht nur auf deutschlandweite, sondern auch internationale Veränderungen. In den vergangenen Jahren stieß er mit diesen jedoch immer wieder auf Kritik, beispielsweise bei seiner fehlerhaften Heizungspolitik. Seine dahingehenden Fehler erkannt er im Nachhinein an, verweist jedoch auch immer wieder zusätzlich auf das diesbezügliche Versagen seiner ehemaligen Bündnispartner. Doch nicht nur beim Thema Heizungspolitik zeigt sich Habeck der vergangenen Ampelkoalition gegenüber kritisch. Er stellt dahingehend auch besonders die fehlerhafte Kommunikation in Frage. Außerdem ist er der Auffassung, dass die politischen Vorstellungen zu weit auseinandergingen, welches ein Scheitern der Koalition praktisch vorausgesagt hätte. Trotz dessen bleibt er optimistisch und zukunftsorientiert.
Wie auch für seine politischen Gegner, spielt für Habeck die Migration eine wichtige Rolle in der deutschen Politik. Laut offizieller Website der Grünen ist es ihnen ein besonderes Anliegen, die Sicherheit in Deutschland zu verbessern und das europäische Asylsystem zu reformieren. Dafür sollte es eine wirksame Eingrenzung irregulärerer Migration an den EU-Außengrenzen geben. Zudem fordern sie eine Vollstreckungsinitiative mit Schwerpunkt auf Islamisten und andere Extremisten. Dahingehend sollen außerdem nichtdeutsche Gefährder und Schwerkriminelle konsequenter abgeschoben werden. Ein weiterer wichtiger Punkt ist es, die Asylverfahren zu beschleunigen und zu digitalisieren, um Klarheit darüber zu schaffen, wer im Land bleiben darf und wer nicht. Einen weiteren außenpolitischen Schwerpunkt legt Habeck auf den Ukrainekonflikt. In diesem Zusammenhang kritisiert er besonders den vergangenen Umgang damit. Er selbst behauptet in der Caren-Miosga-Sendung, Waffenlieferungen wären „immer zu spät” gewesen. Dies gelte sowohl für die Leopard-Panzer, als auch für die aktuell debattierten Taurus- Marschflugkörper. In dieser befürwortet er die Abgabe dieser, jedoch mit der Devise, es brauche Besonnenheit und einen kühlen Kopf.
Wie und ob die Grünen zukünftig Teil einer Koalition sein werden, ist unklar, denn aktuell sehen besonders die CDU sowie die FDP aufgrund vergangener Geschehnisse und unterschiedlicher Ansichten von einer Zusammenarbeit ab.