Licht aus!

Ende des 19. Jahrhunderts begann durch Thomas Edison das Zeitalter der elektrischen Beleuchtung. In der heutigen Welt wird sie überall eingesetzt und ist kaum wegzudenken. Sie macht die Nacht zum Tag und erhellt z.B Straßen, Häuser, Arbeitsplätze, Werbereklame u.s.w. Die revolutionäre Entdeckung dieser künstlichen Lichtquelle brachte viele Vor-und Nachteile mit sich und veränderte den natürlichen Tag-Nachtrhythmus aller Lebewesen.

Durch die ständigen Lichtemissionen großer Städte wird das ausgestrahlte Licht bis in die Erdatmosphäre gestreut, wo eine Überlagerung der natürlichen Dunkelheit stattfindet. Diese Störung beeinträchtigt viele nachtaktive Insekten, sie werden irritiert und verlieren die Orientierung. Dies lässt sich an der stetig sinkenden Population dieser Tiere feststellen. Das Aussterben von Insekten und die Dauerbeleuchtung hat wiederum Auswirkung auf Pflanzen, die die Tag- und Nachtlänge falsch interpretieren und auf bestimmte Insekten angewiesen sind.

Doch auch die Menschen sind von ihrem eigenen Handeln betroffen. Durch ein erhelltes Umfeld kommt es zu einer unterdrückten Produktion des Schlafhormons Melatonin, wodurch es zu Regenerations- und Schlafstörungen kommt. Zudem treten häufig Augen- und Gehirnüberreizungen durch das Verweilen an künstlich beleuchteten Displays auf. Eine weitere negative Folge der Lichtverschmutzung ist die schwindende Zahl an sichtbaren Sternen am Nachthimmel. Vor allem durch nach oben gerichtetes Licht entstehen Lichtglocken und Nebel am Himmel, die die Sicht trüben.

Ähnlich wie bei den Auswirkungen des Klimawandels, gibt es auch hier Möglichkeiten, den genannten Folgen entgegenzusteuern.

Folgende Anregungen sollte man für die Natur und einen gesünderen Schlaf- sowie Lebensrhythmus befolgen:

1. Unnötige Beleuchtung ausschalten oder weglassen.

2. Lampen so tief wie möglich anbringen und nach unten gerichtet montieren, sodass wenig Licht in den Himmel streut.

3. Gelbe oder dimmbare Lampen benutzen, anstatt grell oder weiß leuchtendes Licht.

4. Weniger Licht aus dem Fenster strahlen lassen.

5. Lampen mit Bewegungsmelder bzw. Zeitsteuerung montieren.

Diese Tipps helfen nicht nur, die natürliche Dunkelheit zurückzubringen, sondern senken auch die Stromrechnung sowie den CO2-Ausstoß.

Dieser Artikel wurde von Raik Woldert verfasst.