UPDATE – Stolpersteinverlegung in Markneukirchen: Ein Akt des Gedenkens und der Verantwortung

Die Schülerinnen und Schüler des gesellschaftswissenschaftlichen Profils der zehnten Jahrgangsstufe unseres Gymnasiums beschäftigten sich im vergangenen Schuljahr mit dem jüdischem Leben im Vogtland.

Sie gingen der Frage nach, wo es in den obervogtländischen Kommunen jüdische Mitbürger gab, wie sie ihren Lebensunterhalt verdienten und welches Schicksal sie ereilte. Man teilte sich in Gruppen auf und erforschte die Familiengeschichten von Juden aus Adorf, Bad Brambach, Schöneck und Markneukirchen. Unter anderem hielt auch der ehemalige Lehrer und Heimatwissenschaftler, Herr Werner Pöllmann, einen interessanten Vortrag an unserer Schule zum Thema „Das jüdische Leben im Vogtland und in Böhmen“.

Für die Stadt Markneukirchen recherchierten wir mit dem Fokus auf die Familie Brandt. Ihr Schicksal bewegte uns sehr. Wir entschieden, einen Versuch zu unternehmen, der Familie öffentlich zu gedenken. In diesem Zusammenhang hatten wir die Idee einer Stolpersteinverlegung in Markneukirchen, ein Projekt des Künstlers Gunter Demnig.

Als es dann am 26.04.2023, nach einem Vortrag von Vertretern des gesellschaftswissenschaftlichen Profils bei der Stadtratssitzung, zur Zustimmung der Stadt Markneukirchen kam, stand es fest: Die Verlegung findet statt. 

Stolpersteine sind Gedenksteine, die an die Menschen erinnern, welche in der Zeit des Nationalsozialismus verfolgt, deportiert und ermordet wurden. Sie werden vor deren letzten frei gewählten Wohnort in das Gehwegpflaster eingelassen. Man soll mit dem Blick darüber „stolpern“. Da in den letzten Jahren der Antisemitismus wieder anstieg, ist die Stolpersteinverlegung nicht nur ein symbolischer Akt, sondern auch ein Aufruf zur Erinnerung und zum Nachdenken über unsere Verantwortung als Gemeinschaft. 

Das gesellschaftswissenschaftliche Profil der Jahrgangsstufe 10 möchte Sie und euch einladen, sich anzuschließen und gemeinsam an diejenigen zu erinnern, die Opfer von Intoleranz und Ungerechtigkeit wurden. Herr Bürgermeister Meinel wird die Veranstaltung um 12 Uhr auf dem Unteren Markt 18 eröffnen, für den musikalischen Rahmen sorgt die Gruppe „Krass Brass“. Die Verlegung der Stolpersteine wird Herr Demnig persönlich vornehmen. Darüber hinaus freuen wir uns, dass Herr Pöllmann zum Thema: „Markneukirchen im Nationalsozialismus“ sprechen wird.

Für das gesellschaftswissenschaftliche Profil des Gymnasiums Markneukirchen verfasst von Jette Vahl, Tammo Puggel und Luca Reiher