Unsere irdischen Eisreserven befinden sich ausschließlich an den zwei Polarregionen und decken einen Großteil des Antarktischen Kontinents und dem zu Dänemark gehörenden Territorium Grönland ab. Doch unterscheiden sich die zwei Eisdepots in ihrer geschichtlichen Entwicklung und geographischen Lage. Während Grönland unterhalb des Nordpols liegt und erst vor 2,7 Millionen Jahren stark abkühlte und sein Eisschild erhielt, geschah das am Südpol mit der Antarktis bereits vor 45 Millionen Jahren.
Nun beschleunigt die zunehmende Erderwärmung den zum Teil alljährlichen natürlichen Schmelzprozess in diesen Regionen. Das arktische Eis schmilzt bis zu sechsmal schneller als 1980.
Der grönländische Eisschild hat in den vergangenen 20 Jahren 4,7 Billionen Tonnen Eis verloren.
Der zunehmende Eisverlust hat katastrophale Auswirkungen auf das globale Gleichgewicht.
Die mit Abstand schlimmste Folge ist der steigende Meeresspiegel und das Verschwinden der Lebensräume für die vorherrschende Artenvielfalt. Laut aktueller Prognosen wird der Meeresspiegel bis 2050 um bis zu 32 cm ansteigen. Milliarden Menschen an den Küstenregionen sowie zahlreiche Inselstaaten werden bis 2050 spürbare Veränderungen erleben. Die Tierwelt wird dies aufgrund fehlender Neuanpassung noch schwerer treffen. Der Lebensraum von Eisbären, Rentieren, Pinguinen und Walrossen schwindet rapide.
Doch bringt der Wandel auch neue Erkenntnisse ans Licht. Da die Antarktis Teil des Superkontinents Pangea war und auf ihr einst eine grüne Vegetation vorherrschte , befinden sich auf ihr urzeitliche Fossilien, Überreste von uralten Kontinenten, verborgene Seen, Vulkane, Eisenerze und Bodenschätze. Unter dem ewigen Eis liegen also unzählige spannende Rätsel sowie ein Rückblick in die Erdgeschichte. Es ist eine Frage der Zeit bis die verborgenen Schätze an das Sonnenlicht geraten.
Das beschleunigte Schmelzen in den Polarregionen ist eines der vielen Folgen der Erderwärmung und wird die Erde in den kommenden Jahren weitgehend beeinflussen. Menschen müssen umgesiedelt und Schutzgebiete errichtet werden. Die Erde hat schon viele klimatische Veränderungen durchlebt und sich angepasst, dennoch sollten wir Menschen einen nachhaltigeren Lebensstil anstreben.
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Dieser Artikel wurde von Raik Woldert verfasst.