Konzentrationslager Flossenbürg

Am 6. April 2023 fuhren sowohl der Jahrgang der Klasse 9 als auch der Geschichtsleistungskurs der Klasse 11 in das ehemalige Konzentrationslager in Flossenbürg.

Heute ist es eine Gedenkstätte und ein Lernort mit einem Bildungszentrum, Museum und Museumscafé. Zum Häftlingslager gehörten eine Werkstatt, eine Küche, eine Wäscherei, ein Krankenbau und ein Arrestbau. Die Häftlinge sollten das Konzentrationslager durch das Lagertor betreten, wozu es allerdings nie kam. Heute ist das Lagertor der Besuchereingang. Außerhalb des Häftlingslagers befindet sich das „Tal des Todes“, wo man eine Aschegrabstätte und einen Friedhof mit Massengräbern besichtigen kann. Zudem gehörten zu dem Gebiet mehrere Wachtürme, wo die bewachenden SS-Leute Wache hielten. Oftmals lebten sie mit ihren Familien in der SS-Siedlung direkt neben den Häftlingslagern. Zudem befindet sich in der Nähe des Gebietes ein Granit-Steinbruch, auf dem die damaligen Gefangenen arbeiten mussten. Zwischen 1938 und 1945 wurden in dem Konzentrationslager um die 100.000 Menschen gefangen gehalten und mussten täglich bis zu 12 Stunden schwere Arbeit verrichten. Ein typischer Tag der Inhaftierten begann im Sommer um 4 Uhr und im Winter um 5 Uhr morgens. Nach dem Durchzählen mussten sie schließlich von 6-12 Uhr ihre Arbeit verrichten. Von 12-13 Uhr gab es Mittagessen, meist war dies allerdings keine besonders große Mahlzeit. Nach dem Essen wurde bis zum Einbruch der Dunkelheit weitergearbeitet und nach einer weiteren Zählung aller Gefangenen gingen sie schlafen. Insgesamt starben mehr als 30.000 Menschen, die in einem Krematorium, in der Nähe der Sühnekapelle und des Friedhofes, verbrannt wurden. Vor allem politische Gegner der Nazis, aber auch gesellschaftliche Außenseiter wurden als Zwangsarbeiter festgehalten. Die meisten Häftlinge kamen aus Polen, der Sowjetunion, Ungarn und Deutschland, die wenigsten aus Kanada und China. Zudem gab es sogenannte Funktionshäftlinge. Sie hatten die Aufgabe Neuankömmlinge in die Schranken zu weisen und wurden als Aufseher, zu Kontroll-, Ordnungs- und Verwaltungsaufgaben eingesetzt. Dadurch konnten sie ihre Überlebenschance erhöhen und hatten demnach einen höheren Stand. Anfang 1945 befanden sich im Konzentrationslager noch zwischen 25.000 und 30.000 Inhaftierte, die bei der Räumung des Lagers auf Todesmärsche geschickt wurden. 7.000 Häftlinge überlebten diese Märsche und wurden von der US-Armee befreit. Am 23. April 1945 wurden die letzten Häftlinge von der 3. US-Armee befreit, weshalb dieser Tag heute ein Gedenktag ist.

Bei einem Besuch in der Ausstellung, die 2007 in der früheren Waschküche errichtet wurde, kann man sich zahlreiche Bilder von früheren Inhaftierten und ihren Angehörigen ansehen. Außerdem befinden sich dort Dokumente, Objekte, Zitate und Selbstzeugnisse der ehemaligen Häftlinge, die einen Einblick in den Lageralltag, den Kampf ums Überleben sowie das massenhafte Sterben geben.